Kommunikation bedeutet viel mehr, als nur miteinander zu sprechen. Wir kommunizieren, um Nähe herzustellen, Bedürfnisse mitzuteilen, Informationen auszutauschen oder soziale Routinen zu pflegen.
Für Kinder im Autismus-Spektrum kann genau das eine große Herausforderung sein, da sie Sprache und soziale Signale oft anders wahrnehmen und verarbeiten.
Wozu kommunizieren wir?
Kommunikation dient dazu, mit anderen in Kontakt zu treten und die eigene Umwelt zu beeinflussen. Sie hilft uns,
- soziale Nähe herzustellen, zum Beispiel durch Blickkontakt, Berührungen oder Gespräche
- Bedürfnisse auszudrücken, etwa wenn man etwas möchte, ablehnt oder Hilfe braucht
- Informationen zu teilen, etwa beim Benennen von Dingen, beim Antworten auf Fragen oder beim Ausdruck von Gefühlen
- soziale Routinen zu leben, wie Begrüßen, Smalltalk oder Verabschieden
Für viele Kinder mit Autismus ist es zunächst schwer zu verstehen, wozu Sprache überhaupt dient. Wörter und Sätze sind für sie oft abstrakt. Darum helfen visuelle Reize – also Dinge, die man sehen kann, wie Bildkarten oder Gegenstände – dabei, Sprache mit Bedeutung zu verknüpfen.
Wenn das Kind zum Beispiel eine Karte mit einem Glas Wasser sieht, versteht es: Dieses Symbol steht für „Wasser“. Es kann so lernen, gezielt auf das System Sprache zuzugreifen und mit der Umwelt zu kommunizieren – auch ohne Worte.

Besondere Herausforderungen
Soziale Normen, wie sie im Alltag selbstverständlich erscheinen – zum Beispiel, wann man jemanden begrüßt oder warum man Smalltalk führt –, sind für viele Kinder im Autismus-Spektrum schwer zu begreifen. Sie werden häufig auswendig gelernt, ohne dass das Kind den eigentlichen Sinn dahinter versteht.
Förderung der Kommunikation
In der Förderung geht es nicht darum, Sprache zu erzwingen, sondern darum, Kommunikation in jeder Form zu ermöglichen und zu erweitern.
Wichtig ist, die bereits vorhandenen Fähigkeiten des Kindes zu erkennen, zu fördern und darauf aufzubauen. So kann das Kind nach und nach verstehen, welchen Nutzen Sprache hat – und vielleicht später selbst zur Lautsprache finden.